Sehr geehrter Leser,
die Welt des Riesenkrieges hat sich uns nun weiter geöffnet und wir überschritten die Grenze von reiner Fantasy und Jugendstory zum recht brisanten Politischen Geschehen des Königreiches Sah. Unsere Spannung wie sich die Charaktere hier entwickeln kann nur steigen.
Review
Die beiden Kapitel waren viel größer als angedacht. Kapitel 4 brachte es auf 2.642 Worte und war damit 842 Worte überlang, Kapitel 5 brachte es auf immerhin 2.214 Worte und damit auf eine 414 Wörter-Überlänge. Der Autor merkte an, dass jedes Kapitel den Rang einer eigenen Kurzgeschichte hätte und somit auf 1.800 Wörter abzielte, aber dennoch auf einander aufbauen würde.
Nun hatten wir die Abenteuergruppe am Ende von Kapitel 3 in ihrem Nachtlager zurückgelassen und wie sollte Kapitel 4 anders starten als zu diesem Nachtlager: Mit General Rickys Schicht. In Kapitel 4 jedoch schien das Augenmerk darauf zu liegen Gütmir, Mirarkkthur und Emiliana zu vertiefen. Nun Mirarkkthur ist mir und jenen die dem Autor nah stehen bereits seit 8 Jahren bestens bekannt. Aber auch wir konnten nun in dem Zwiegespräch mit Gütmir neue Erkenntnisse gewinnen. Dieses Zwiegespräch, dass sich über den Großteil des Anfangs zieht, gewährt uns Einblicke in die Sprache, die sich Götter und Riesen teilen. Es gewährt uns auch einen flüchtigen Blick auf den Ursprung dieser Sprache und wie sie weitere Sprachen, etwa unter den Elfen beeinflusst hatte.
Die Reise der Abenteuergruppe rückt mehr und mehr in den Hintergrund als nun das Augenmerk auf Kernorten beruht. Wie auch der nächste Schauplatz einer ist, die Heimatstadt Emilianas: Kleinbuttel. Weshalb die Stadt gerade diesen Namen trägt erschließt sich uns leider noch nicht. Während wir Emilianas Elternhaus kennen lernen und mehr über die Beziehungen zwischen Waldelfen und Mad-Riesen erfahren, da die Elfenhäuser alle eine Erweiterung der Eingangstür besitzen, wodurch auch Riesen eintreten können. Ebenfalls wird auch bereits der nächste Ort der Handlung getriggert, den wir allerdings in Kapitel 4 noch nicht erreichen. Kleinbuttel bleibt vorerst unsere letzte Station auf der Reise. Mich persönlich hat das Elfenhaus sehr beeindruckt. Obwohl es distanziert wirkte, scheinen die Waldelfen doch ein sehr emotionaler Elfenstamm zu sein. Im Haus wurde uns dann eine Baumähnliche Rasse vorgestellt, in Form des Butlers der Familie. Hoffen wir er wird nicht zum Mörder. Die Rasse der Waldknechte. Ihr erster Vertreter Bernar Rosengeflecht machte auf mich einen guten und freundlichen Eindruck. Zu hoffen wäre, dass auch diese Rasse nun einen etwas größeren Rahmen bekommt.
Die Vorstellung der Familienverhältnisse wurde, wie sollte es anders sein, von Mirarkkthur unterbrochen, der darauf drängte eine Altelfe zu treffen. Eine weitere neue Rasse die wir kurze Zeit später kennenlernen dürfen. Jedoch zuerst zeigt sich deutlich ein weiterer Charakterzug Mirarkkthurs: Ungeduld. Nichts außergewöhnliches für einen 13-Jährigen. In dieser Beziehung scheinen sich Götter und Sterbliche zu ähneln.
Mirarkkthurs Wunsch wird darauf erfüllt. Was noch zu erwähnen sei bevor wir uns der Altelfe zuwenden, ist der Name der Straße, in der Emilianas Elternhaus steht: Die Hinkelgasse. Nicht die Hinkengasse, was mit (hinterher)hinken zu tun hätte, nein es war die Hinkelgasse, wie von Hinkelstein. Dies ist ein Easter Egg für Asterix und Obelix, wie der Autor versicherte.
Im Stadtzentrum angekommen wird uns erneut gezeigt, dass Hark und seine Tochter Nebenfiguren sind, deren vorläufiger Zweck dazu dient uns zu erheitern. Ich persönlich hoffe darauf, dass zumindest Ingrid noch etwas Tiefe bekommt. Sie hätte das Potential dazu. Mit ihrer bewusst überdreht naiven und vorlauten Art weist sie uns darauf hin, dass in Kleinbuttel nur Elfen leben und keine Riesen. Die Stadt liegt wohl auf der Provinzgrenze und wurde deshalb als Verbindungsstück eingeführt.
Nun kommen wir aber endlich zur Altelfe. Diesen Charakter habe ich so derbe gefeiert. Sie muss nichts sagen und schon hat ein gestandener Riese wie Gütmir Ehrfurcht vor ihr. Auch Götter wie Mirarkkthur, der bisher noch nie unsicher wirkte, scheint sie verunsichern zu können. Dieser wieder typisch für einen Teenager überspielt mit Grimassen seine Schwäche.
Die Altelfe scheint alles zu wissen und weit über 5000 Jahre alt zu sein, sie spricht recht tiefgründig mit Mirarkkthur. Bei der Altelfe wechselt auch das Kapitel, nachdem sie Mirarkkthur über das Licht Asgards aufgeklärt hat. Wir erinnern uns an meine Theorie zurück: „dass die Götter ansich das „Licht Asgards“ sind“. Die Altelfe bezeichnet das Licht Asgards als: „ihre (der Götter) Anwesenheit in unserer Welt.“
Ich deklariere jetzt mal, dass meine Theorie nah genug war. *freu*
Nun endet Kapitel 4 mit dem Hinweis auf Mirarkkthurs Großvater. Nun uns war doch eigentlich lange schon klar, dass er Odins Enkelsohn ist, oder?
In Kapitel 5 gibt sie ihm einen alten Runenstein. Sie selbst kann diesen seltsamerweise nicht lesen. Aber Mirarkkthur schafft es das eingravierte Gedicht lautstark vorzutragen. Der Runenstein hält eine alte Weissagung für uns bereit. „Kraft die bald wieder erwacht, fürchtet der Riesen Macht!“ als letzte Zeile eines Runensteingedichts in einer Geschichte mit dem Namen „Krieg der Riesen“ → Ein Schelm wer an vorshadowing denkt. So bin ich nun ein Schelm.
Nun geschah etwas nicht zu verwunderliches: Mirarkkthur spielt seine „Ich bin ein Gott“-Trumpfkarte aus und erklärt die Seidenfeen-Kanzlerin, die im Übrigen immer noch einen Namen braucht, als unwürdig. Auch wurde ein Vorshadowing aus Kapitel 4, Mirarkkthur ließ die Bombe platzen, dass Gütmir und Emiliana sich ineinander verliebt haben.
Unerwartetes Ende des Gesprächs: Mirarkkthur verlässt die Abenteuergruppe. Gut, der Autor hatte bereits erwähnt, dass Mirarkkthur nicht der Protagonist dieser Geschichte sei. Aber es bleibt ungewöhnlich, dass er zu Anfang verschwindet, auch wenn er uns seine Rückkehr garantiert.
Die Abenteuergruppe setzte ihren Weg in die Hauptstadt also ohne göttlichen Schutzengel fort. Dies erhöht gleichermaßen die Spannung, weil es nun nicht mehr passieren wird, dass die Gruppe von IMBA-Mira gerettet wird.
Die Beschreibung der Hauptstadt beginnt mit der Beschreibung eines neuen Zeitchronometers, der am Rathaus angebracht ist. Dieser Chronometer verdient wirklich diese Bezeichnung. Mir persönlich gefällt es sehr, wenn diese Gegenstände und Magieregeln erklärt werden und auch hier haben wir wieder ein Easter Egg:
Die ich rief die Geister
Die Beschreibung der Rularen Magie (Regelmagie bzw. Bedingungsmagie) beherbergt eine niedliche Anekdote, die Zweifelsfrei auf Goethes Zauberlehrling abzielt. Daniel, der Autor der Geschichte, ist ein Großer Fan der Werke von Goethe. Wir dürften also bald auf ein Easter Egg zu Faust stoßen. Der Einbau solcher Easter Eggs freut natürlich den gebildeten Menschen und lockert die Erzählstruktur angenehm auf.
In der Hauptstadt ist die Handlung vergleichsweise kurz: Ricky sammelt Informationen zum Stand der Dinge, der Kronprinz bereitet eine Rede vor, die Andern bringen die Leute zum Marktplatz und dann fasst der Prinz einen folgenschweren Entschluss: Die Kanzlerin wird all ihrer Ämter enthoben!
Und was noch heftiger wird: Gütmir wird von ihm zum neuen Kanzler bestimmt. Der Riese Gütmir als Kanzler. Die Riesen und Waldelfen feiern das. Kapitel 5 endet mit dem Wissen, dass die Aschländer der Kanzlerin dienen. Und dass diese wohl nun in Kapitel 6 von den Geschehnissen erfährt.
Nach 5 Kapiteln endet das Vorgeplänkel. Die Bühne ist geschrieben. Und der Kriegsgrund der Riesen dürfte wohl der Kanzlerin zuzuschreiben sein. Denn Aktuell sieht es alles andere als nach Krieg aus: Ein Riese ist Kanzler, Recht und Ordnung wird wieder hergestellt. Wie anders als durch eine Intervention der Kanzlerin und vielleicht der Seidenfeen zusammen mit den Alben könnte ein Krieg ausbrechen?
Theorie:
Zur Erklärung meiner neuen Theorie muss ich weiter ausholen: Und versuchen die Politik des Königreiches Sah zu rekonstruieren.
Wir haben einen Kronprinzen, der 13 Jahre alt ist und die Regierungsgeschäfte leitet. Warum ist er kein König? Nun weil sein Vater oder Großvater der König ist.
SPOILER: Leser der Geschichte „Wie Feuer und Wasser“ wissen, dass der Großvater der König ist, aber sehr krank, weshalb er seinen Enkel zum Kronprinzen ernannte und ihm die Staatsgeschäfte übertrug.
Deshalb muss die Kanzlerin auch um ihre Position fürchten. Und da kommt ein weiterer Punkt. Das Königreich Sah ist keine absolutistische Monarchie („Der Staat bin ich“, Frankreich unter Louis XIV), wir haben eine Kanzlerin. Es handelt sich also um eine Administrative Monarchie oder eine Konstitutionelle. Wenn die Monarchie Konstitutionell wäre, hätte die Kanzlerin gewählt werden müssen und die Macht lege in den Händen des Parlaments, siehe das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland. Bei einer Administrativen Monarchie gibt es zwar ein Parlament, doch die Regierungsgewalt geht immer noch vom Monarchen aus, siehe das Königreich Preußen unter Willhelm I. und Otto v. Bismarck. Wir können also anhand des Verhaltens festlegen, dass es sich um eine Administrative Monarchie handelt. Da der Kanzler ohne eine Wahlbeteiligung des Volkes ernannt werden kann. (Auch konstitutionelle Monarchien können Kanzler entlassen, aber ohne Neuwahlen keinen ernennen.)
Es handelt sich um eine Monarchie und nicht um einen Despotismus, da es nur einen Regierungsschlüssel gibt. Eine Feudalmonarchie (Heiliges Römisches Reich) können wir ausschließen, da es keinen Landadel gibt, der losgelöste, vom Königreich unabhängige Gebiete besitzt und Kriege innerhalb des Königreiches führt.
Lange Erklärung kurzer Sinn: Sah ist eine administrative Monarchie.
Nach den Gesetzen des Adels zu ähnlichen Zeiten, wie unsere Geschichte spielt. Darf der Kronprinz also erst mit 15 Jahren gekrönt werden. Solange muss der König, sein Großvater noch leben, ohne dass eine Regentschaftsrat das Land 2 Jahre lang regiert. Ein Regentschaftsrat, der auch versuchen könnte den Kronprinzen zu entmachten und sich selbst zum König zu krönen. (So geschehen zum Beispiel im Osmanischen Reich)
Wir wissen, das die Alben, die für das Chaos sorgen der Kanzlerin treu sind. Wir wissen, dass diese Alben für Terror unter den Waldelfen sorgten. Welchen Sinn hätte die Kanzlerin also, die Stabilität des Landes dem sie dient zu schwächen. Nun anders als in einer Republik (Deutschland, antikes Rom, USA, ...) regiert die Kanzlerin nicht sondern ist nur eine Dienerin des Herrschers. Ein Versagen des Herrschers wäre nicht ihr verschulden.
Wenn die Stabilität des Königreiches Sah zusammenbricht, könnte das Nachbarkönigreich Bohma sie überfallen. Diese Angst würde die Fürsten dazu bewegen, einen Regentschaftsrat zu fordern. Dieser Regentschaftsrat würde aus den Reihen der Fürsten kommen. Er würde den Kronprinzen ablösen und könnte diesen dann stürzen sobald der König stirbt und solange der Kronprinz noch nicht zum König wurde.
Dieser Regentschaftsrat könnte der Kanzlerin versichern, dass er sie zu seiner Hand macht, und die Monarchie in eine Absolute umwandelt. Somit wäre die Kanzlerin die 2 mächtigste Person im Reich. Wir erinnern uns, für einen solchen Plan hätte die Kanzlerin und ihr Fürstenverbündeter noch 2 Jahre Zeit. Und das wäre doch auch ein guter Kriegsgrund: Der Kronprinz muss sich, gemeinsam mit den Riesen und Waldelfen, seinen Thron zurück holen und der „Krieg der Riesen“ beginnt.
In diesem Falle könnte sich der Kronprinz sogar der Hilfe eines Gottes gewiss sein. Verrat bestrafen die Asen sofort, und Mira ist und bleibt der Sohn der Rache, wie immer wieder darauf hingewiesen wurde.
Die Riesen würden sich also dem Kronprinzen anschließen und gegen die Alben und anderen kämpfen die ihn entmachten wollen.
Diese Grafik sollte die Politischen Fronten darstellen:
Das Graue Fragezeichen steht für eine noch unbekannte Partei, die mit der Kanzlerin gemeinsame Verschwörung betreibt.
All dies ist reine Spekulation!
Doch nun lege ich noch eine Schippe drauf! Was ist mit dem Vater des Kronprinzen? Lebt dieser noch und ist dieser der Sohn des Königs? Oder hatte der König eine Tochter und deshalb seinen Enkel erwählt?
Was wäre wenn der Vater des Kronprinzen der Sohn es Königs wäre und in der Thronfolge übergangen wurde? Warum wurde er übergangen? → Er hätte ein extrem starkes Motiv.
Auf jeden Fall bleibt es spannend im Königreiche Sah!
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